Berichte aus den Vereinen

Begeisterung in Villmar für vielfältige Blasmusik

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Das Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Villmar hat mit seinem traditionellen Osterkonzert in der voll besetzten König-Konrad-Halle zum wiederholten Male unter Michael Steiners Dirigat das Publikum begeistert. Am Ende gab es stehenden Applaus für einen Abend mit einer gelungenen Mischung aus anspruchsvoller symphonischer und unterhaltender Blasmusik, garniert mit Showelementen. 

Schon der schmissige Start mit „Blazon“, einem sehr persönlichen Stück aus der Feder des Komponisten Philip Sparke, riss die Zuhörer mit. Steiners energisch fordernde Gestik und Mimik, der motivierende Blick, ein aufmunterndes Kopfnicken, die kurz geballte Faust und schließlich der Einsatz des Taktstocks schärften die Aufmerksamkeit der 50 Musiker. Anschließend ging es „In 80 Tagen um die Welt“. Zu den musikalisch gemalten Bildern von Erdteilen, Städten, Schiffen, Eisenbahnen, Menschen, Tieren, Landschaften und turbulenten Geschichten wie im „Wilden Westen“ Nordamerikas wurden historische Fotos auf eine Großleinwand projiziert. Der erste Teil endete schließlich mit spanischer Folklore: „El Camino Real“ von Alfred Reed.

Eröffnet werden die Konzerte der Villmarer Feuerwehrmusiker traditionell von den Musikerinnen und Musikern des Jugendblasorchesters (JBO) unter der Leitung von Lena Lindemaier. In die Darbietungen mit Melodien aus bekannten Disneyfilmen wie „Tarzan“ oder „Der König der Löwen“ wurden Stücke der Bläserklasse von Claudia Noppe eingebaut. Aus ihr haben die Nachwuchsmusikerinnen Sophie Faber und Clara Neeb sogar schon nach einem Jahr den Sprung ins JBO geschafft, ebenso wie Elena Bajorat. 

Souverän leiteten Swana Rosbach und Katrin Huth mit selbstverfassten Texten durch das Programm des Orchesternachwuchses. Abteilungsleiter Andreas Laux lobte deren Geduld und Fleiß, die akribische Jugendarbeit mache sich immer besser bezahlt. 

Konzertmoderatorin Bettina Schumacher stimmte immer wieder neu auf die zu erwartenden nächsten Höhepunkte ein. Dazu zählten auch die bekannten Lieder aus 50 Jahre „Dschungelbuch“, arrangiert für Blasorchester von Marcel Peeters. Dann meisterte Saxophonist Sebastian Roth mit der anmutigen Ballade „Against all Odds“ von Phil Collins die Herausforderung des Abends. Die gebannt lauschenden Zuhörer wurden tatsächlich musikalisch in eine „kuschelige Decke“ gehüllt, wie Schumacher es versprochen hatte.

Zu Adam Gorbs „A little Tango Music“ gab es den großen Auftritt der Gasttänzer aus Oberbrechen. Oliver Fachinger und Carina Becker wirbelten durch den Zuschauerraum zur Bühne und zeigten akrobatisch anmutende Tanzfiguren. Auf diese Showeinlage folgte nach einer kleinen Verschnaufpause Fachingers Gesangseinlage mit Songs von Roger Cicero „on Stage“. Die Musiker auf der Bühne trugen zu ihrem von Peter Schüller arrangierten Stück die passenden Cicero-Hüte. Der folgende Applaus steigerte sich am Ende orkanartig, weil natürlich auch noch einmal die Freunde der Egerländer Blasmusik auf ihre Kosten kamen. Insgesamt aber ein „abwechslungsreiches, anpruchsvolles Konzert“, sagte die Villmarerin Walburga Gabb. Und Helmut Schneider aus Niederbrechen: „Man merkt die ‚Schule Steiner‘, der hat Musik im Blut!“

Text: Jürgen Weil