Mit den Schwerpunkten Nachwuchsgewinnung und Vereinsarbeit beschäftigte sich die diesjährige Landesfeuerwehrmusikversammlung, sie fand am 4. März in Bad Sooden-Allendorf statt. Ferner wurde turnusmäßig der komplette Musikausschuss neu gewählt.

In seinem Bericht, der vor allem einen Rückblick auf die vergangenen 10 Jahre bot, hob Landesstabführer Jochen Rietdorf hervor, dass mit Natascha Winter im vergangenen Jahr die lange vakante Stelle der Jugendwartin erfolgreich besetzt werden konnte, nachdem sie zunächst „kommissarisch“ tätig war.

Winters erstes Großprojekt war die Organisation des Tagesseminars am 17. Februar in Petersberg, über das sie der Versammlung berichtete. Obwohl sehr interessante und praxisnahe Themen von hochkarätigen Dozenten dargeboten wurden, waren lediglich 22 Teilnehmer aus 13 Vereinen erschienen. Trotz dieser geringen Teilnahme konnte das Seminar dennoch stattfinden.  Winters Ré­su­mé: „Die Teilnehmer fanden die Auswahl der Themen und die Dozenten gut ausgewählt und abwechslungsreich, sie haben viel dazu gelernt, was sie für die Arbeit und Entwicklung in den Vereinen nutzen können.“ 

Da leider eine rückläufige Teilnahme an den Seminarangeboten dieser Art zu beobachten sei, sei es wünschenswert, wenn die hessischen Feuerwehrmusiker die Fortbildungsangebote des Verbandes verstärkt nutzten, da diese auch in Zukunft angeboten werden, um die Basis und die Vereine zu unterstützen und bei der Weiterentwicklung zu helfen. 

Auf diese Weiterbildungsangebote ging Landesausbildungsleiterin Anja Kirchhof in ihrem Rechenschaftsbericht ein. Im Jahr 2017 waren in 10 Kreisen 15 Lehrgänge und Workshops angeboten worden, über 300 Musiker hatten diese Veranstaltungen besucht und erfolgreich absolviert. Der 2016 überarbeitete Stoffplan und die Organisation der Leistungslehrgänge konnten im intensiven Dialog mit Dozenten und Prüflingen weiter praxisgerecht modifiziert werden.

Für den Dialog mit den Vereinen der hessischen Feuerwehrmusik plädierte auch Medienwart Michael Thron. In seinem Kurzreferat stellte er den im vergangenen Jahr modernisierten Webauftritt vor und rief dazu auf, mit Informationen aus dem Vereinsleben (Auftritten, Freizeitaktivitäten o.ä.) wie auch Ankündigungen von Auftrittsterminen den Informationsfluss lebendig zu halten.

Mit einer zukunftsorientierten Vereinsführung vor den Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft beschäftigte sich in seinem Referat Torsten Ellmann, stellvertretender Bundesmusikdirektor. Da man jetzt andere Rahmenbedingungen vorfinde, müsse die Laienmusik modernisiert und angepasst werden. Die demografische Entwicklung spiele bei der Altersstruktur eine große Rolle. Viele Vereine werden aus diesen Gründen in den nächsten Jahren ihre Arbeit einstellen müssen. um dieser Entwicklung gegenzusteuern sollten möglichst viele Kinder zum Erlernen eines Instrumentes in einem Musikverein animiert werden.

Aber: So schnell sich Jugendliche Vereinen anschlössen, so schnell beendeten sie auch wieder ihre Mitgliedschaft. Soziale Kontakte fänden immer mehr über Facebook & Co. statt. In einer so veränderten Gesellschaft komme es darauf an, bei der Jugend die Lust zu wecken, das eigene Lebensumfeld mitzugestalten. Deshalb habe die Nachwuchsarbeit oberste Priorität. Für die Musikvereine bedeute das, Partnerschaften mit Schulen und Musikschulen einzugehen, sich verstärkt mit moderner Musikliteratur zu beschäftigen und der Jugend die „Erfahrung der Selbstwirksamkeit“ zu vermitteln. Ellmann, nach eigenen Angaben einst selbst Dirigent einer Feuerwehr-Kapelle in Cloppenburg: „Die Blaskapelle früherer Jahre hat ausgedient.“

Um Mitgliederwerbung und wie man diese am erfolgreichsten betreibt – darum ging es Kreisstabführer Lothar Theisen (Fulda). Einen von ihm erstellten Imagefilm über die Feuerwehrmusik im Landkreis Fulda stellte er beispielgebend vor. Ein solcher Film sei ein hervorragender Ansatzpunkt für eine Werbekampagne. Anschließend berichtete er über die Ergebnisse des Workshops mit den übrigen Kreisstabführern am Vortag. Um hier am Ball zu bleiben, soll im September ein weiterer Workshop folgen. –

Turnusmäßig neu gewählt wurde auf der Versammlung der Musikausschuss. Martina Fenzl rückte für Heidrun Ledderhose als Schriftführerin nach, die nach 16 Jahren ausschied und für ihre Arbeit mit der Ehrenmedaille der Feuerwehrmusik Hessen in Silber für besondere Verdienste ausgezeichnet wurde. Die übrigen Mitglieder des Musikausschusses stellten sich für die nächste Legislaturperiode zu Wiederwahl und erhielten das einstimmige Votum der Versammlung. Alle Mitglieder sind auf unserer Homepage namentlich und mit Kontaktdaten genannt. Hier der Link

Landesstabführer Rietdorf dankte dem Spielmannszug Bad Sooden-Allendorf für die musikalische Begrüßung und die Ausrichtung der Landesfeuerwehrmusikversammlung. Ein Dankeschön ging auch an Kreisstabführer Edgar Maurer und seinen Stellvertreter Martin Heldmann für die Planung und Durchführung der Veranstaltung.

Die nächste Feuerwehrmusikversammlung wird nach dem Beschluss der Versammlung am 10. März 2019 in Klein-Umstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) stattfinden.

Text: Michael Thron
Fotos: Michael Thron / Harald Erzgräber