Berichte aus dem Verband

Kreisspielleutetreffen in Schöffengrund-Schwalbach

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Am 1. April fand in Schwalbach seit langer Zeit wieder ein Kreisspielleutetreffen statt, bei dem sich die Orchester, Musikzüge und Spielmannszüge des Feuerwehrverbandes Wetzlar ihren Mitmusikern und Besuchern präsentieren konnten. Diese Veranstaltung bildete den Auftakt für die Feste anlässlich des 90-jährigen Gründungsjubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Schöffengrund-Schwalbach.

Da die Feuerwehrmusik, wie unschwer zu erkennen ist, bei uns im Verein einen großen Teil neben der Brandbekämpfung und Jugendarbeit einnimmt, wurde zum Vereinsjubiläum dieser „Abend der Musik“ veranstaltet.

Der gesamte Abend stand unter dem Motto der Feuerwehrmusik: „Retten, Bergen, Schützen, Löschen – und Musizieren“, er wurde von vielen Gruppen aus dem Verband mitgetragen und mit Hilfe der Kreisstabsführerin Stephanie Biemer und den anderen Stabführern mitorganisiert.

Musikalische Vielfalt war an diesem Abend definitiv geboten, denn es wurden nicht nur klassische Blasmusikstücke gespielt, sondern auch Musicalmelodien und Schlager. Durch diesen „Abend der Musik“ führte der stv. Kreisstabführer Hans-Joachim Burle, nicht nur indem er die Stücke bekanntgab, sondern auch zu den einzelnen Gruppen Informationen gab, um so die Umbaupausen kurzweilig zu gestalten.

Den Auftakt bildeten zwei Spielmannszüge, die nach wie vor mit ihrer klassischen Marschmusik einen Kontrast zur Musik der Musikzüge und Orchester gaben. Der Spielmannszug Berghausen begann unter der Leitung von Petra Schneider das Spielen.

Gemeinsam mit dem Spielmannszug Wetzlar, mit Ulrich Sarges als Leiter, spielten sie dann einen weiteren Marsch, bevor Wetzlar, dann alleine, noch weitere Stücke darbrachte.

Als erstes Orchester in großer Besetzung betrat das Jugendblasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Schwalbach die Bühne. Die Jungmusiker stehen unter der Leitung von Bianca Schäfer und gaben anspruchsvolle Stücke zu Gehör, die zeigten, dass auch die Jugendarbeit im Verein eine wichtige Rolle spielt.

Ihnen folgte, dirigiert von Jürgen Adam, das seit über 40 Jahren bestehende Blasorchester der FF Bonbaden. Dieses begann mit dem bekannten Stück von Leonard Cohen „Halleluja“, es wurde Gesang begleitet und mit großem Applaus belohnt.

Im beinahe fliegenden Wechsel spielte das Blasorchester der FF Garbenheim unter der Leitung von Thomas Buß auf und zeigte ebenfalls wie die Vorgänger, wie vielseitig das Repertoire des Orchesters ist.

Der von Karl Berg geleitete Musikzug der FF Atzbach präsentierte sich anschließend dem Publikum und sorgte dort ebenfalls durch seine Beiträge für zahlreichen Applaus.

Darauf folgte der Musikzug der FF Oberkleen, der von Matthias Sauerbier dirigiert wird. Ursprünglich hatten die Musiker von Oberkleen wegen eines Mangels an Musikern abgesagt. Kurzerhand wurde ihnen aber zugesichert, dass sie von Schwalbacher Musikern unterstützt werden, um so doch spielfähig zu sein. Hier zeigte sich, dass das Musizieren auch über die Orchestergrenzen hinaus ohne Probleme funktioniert, was im späteren Finale des Abends noch einmal deutlich werden sollte.

Als letztes Orchester betraten die Gastgeber die Bühne. Leider stand an diesem Abend das Blasorchester Schwalbach zum letzten Mal unter der Leitung von Andreas Senft, der das Amt des Dirigenten nach fünf Jahren niederlegte.

Nach den ersten beiden Stücken bedankte sich der Abteilungsleiter des Blasorchesters, Dominic Blecher, bei Andreas Senft für die geleistete Arbeit in den letzten Jahren. Er hob besonders hervor, dass dies alles auf ehrenamtlicher Basis geschehen sei, wie auch schon bei seinen Vorgängern Hans Hecker und Hans-Joachim Burle. Weiterhin drückte er den Wunsch aus, dass Andreas den Weg vom Dirigentenpult zurück an den Notenständer finden solle, um so dem Orchester treu zu bleiben. Ab Mai werde Josef Retter das Amt des Dirigenten in Schwalbach übernehmen.

Nach stehenden Ovationen und einem Abschiedsgeschenk für den scheidenden Dirigenten wurde das letzte Stück „Beyond the Sea“ angespielt.
Vor dem Finale sollte die Gelegenheit genutzt werden, verdiente Musikerinnen und Musiker zu ehren, die seit vielen Jahren der Musik in ihren Gruppen treu sind. Die Ehrungen wurden dabei von Landesstabführer Jochen Rietdorf, Bezirksstabführer Wolfgang Gloede, Kreisstabsführerin Stephanie Biemer und dem Vorsitzenden des Feuerwehrverbandes Wetzlar, Michael Stroh durchgeführt.

Geehrt wurden für mit einem Ehrenabzeichen in Bronze für 15 Jahre:
Elke Dönges, Christine Pfeiffer, Susanne Wagner, Andrea Weber (Musikzug Atzbach); Michael Bach, Fritz Ufer (Blasorchester Garbenheim); Nadine Brück, Vanessa Kunz, Michael Thron, Mareike Wenzel (Blasorchester Schwalbach); Annelie Schöberl, Steffen Wiessner (Blasorchester Bonbaden).

Mit einem silbernen Ehrenzeichen für 25 Jahre wurde Yvonne Sarges vom Spielmannszug Wetzlar geehrt.
Das Ehrenzeichen für 40 Jahre in Gold erhielten: Rena Hecker-Brumm, Monika Wenzel (Blasorchester Schwalbach) und Anna-Maria Daniel (Blasorchester Bonbaden).

Weiterhin wurden Ehrungen der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) durchgeführt. Für 20 Jahre wurden Carmen Gabriel und Karin Stahl geehrt, außerdem für 30 Jahre Karin Kranz (alle drei Blasorchester Bonbaden).

Das goldene Ehrenzeichen mit Kranz und Diamant erhielt Ulrich Sarges, Leiter des Spielmannszug Wetzlar, für 60 Jahre als Feuerwehrmusiker. Dies wurde mit besonderem Applaus der Anwesenden belohnt.

Im Anschluss an die Ehrungen fand das große Finale des Abends statt. Alle Musikgruppen, dirigiert von Hans-Joachim Burle, spielten gemeinsam auf und vor der Bühne. Schon beim Spielen der ersten Takte der Feuerwehrhymne zeigte sich, dass es durchaus möglich ist, so viele Musiker zusammenzubringen und die Zuhörer zu beeindrucken, auch wenn dies vorher nicht geübt wurde. In Anbetracht der Größe der Gruppe staunten die Zuhörer nicht schlecht und waren begeistert von diesem seltenen Erlebnis. Nach der Hymne wurden noch zwei Märsche dargeboten, und dieses gewaltige Klangerlebnis beendete den offiziellen Teil des Abends.
 
Text: Hannes Giese

Fotos: Lahn-Dill Live