Die diesjahrige Landesfeuerwehrmusikversammlung, die am 5. März in Wolfhagen-Ippinghausen stattfand, war geprägt von drei Schwerpunkten: Den Tätigkeitsberichten von Landesstabführer und Landesausbildungsleiterin, zwei Impulsreferaten zum Thema Öffentlichkeitsarbeit/Werbung und den Ehrungen verdienter Feuerwehrmusiker.

vl.: Jochen Rietdorf, Anja Kirchhof, Norbert Damm, Walter Geis, Benedikt Ibel, Bernd Aschenbrenner und Gerhard Biederbick, stellvertretender Vorsitzender des Kurhessisch-Waldeckschen-Feuerwehrverbandes als Abgesandter des Präsidiums des Landesfeuerwehrverbandes Hessen

In seinem Bericht skizzierte Landesstabführer Jochen Rietdorf die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres. Er ging besonders auf die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit ein, der im letzten Jahr in Dresden stattgefunden hatte. Hier waren von Ministerpräsident Volker Bouffier elf Verbandsfunktionäre aus dem ehrenamtlichen Musikbereich Hessens eingeladen worden.

„Blaulicht trifft Wirtschaft“, diese Veranstaltung am Frankfurter Flughafen wurde musikalisch begleitet vom Feuerwehr-Saxophonensemble „The Swinging Saxophons“. Zur Eröffnung der Veranstaltung hatte der Hessische Innenminister Peter Beuth an das Verständnis der Arbeitgeber appelliert, die freiwilligen Einsatzkräfte regelmäßig für ihre ehrenamtliche Arbeit freizustellen. Den Schutz der Bevölkerung in Notlagen garantieren in Hessen mehr als 70.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehren und Hilfsorganisationen.

Rietdorf ging noch einmal auf den geplanten „Tag der Vereinsarbeit“ ein, der nach dem sehr erfolgreichen Start im Februar 2016 im November erneut aufgelegt werden sollte, aber aufgrund fehlender Anmeldungen ausfallen musste. Diese Veranstaltung mit hochkarätigen Dozenten hatte Jugendwartin Natascha Winter mit viel Arbeit und Engagement vorbereitet. Trotz mehreren Informationsaussendungen an die Vereine in verschiedenster Form musste letztendlich die Tagesveranstaltung mit diversen Modulen abgesagt werden, weil sich gerade einmal 16 Teilnehmer gemeldet hatten.
                                                                                                          
Rietdorf wörtlich: „Für uns ist das ein Rätsel, klagen doch so viele auf hohem Niveau über ihre Probleme in der Jugend- und Nachwuchsarbeit, anstatt selbst etwas in die Hand zu nehmen und gerade solche Angebote sich zumindest einmal anzuhören. Dieses Tagesseminar wurde kostenfrei angeboten, man hätte also nur hinfahren und zuhören müssen. Was man dann am Ende im eigenen Verein schließlich umsetzen kann oder will, ist freilich wieder etwas anderes. Wir wissen aber auch, dass es viele Vereine gibt, die tolle Konzepte entwickelten und deshalb kaum Sorgen um Nachwuchs haben.“

Landesstabführer Jochen Rietdorf ehrte auf der Versammlung einige verdiente Musiker und Funktionäre: Kreisstabführer Walter Geis, der stellvertretende Kreisstabführer Benedikt Ibel (beide Kreis Limburg-Weilburg) wurden mit der Ehrenmedaille der Feuerwehrmusik Hessen in Silber und Norbert Damm, Verbandsvorsitzender Kassel-Land, mit dem Musikerehrenzeichen für besondere Verdienste des LFV Hessen in Silber geehrt. Landesausbildungsleiterin Anja Kirchhof wurde mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Bronze des DFV für ihre herausragende Tätigkeit im Ausbildungs- und Lehrgangswesen geehrt. Der stellvertretende Landesstabführer Bernd Aschenbrenner zeichnete Jochen Rietdorf für seine langjährige herausragende Tätigkeit für die Feuerwehrmusik Hessen mit der Ehrenmedaille in Gold aus.

Erstmals seit langem konnten für diese Landesfeuerwehrmusikversammlung Referenten für Impulsreferate gewonnen werden.
Kreisstabführer Lothar Theisen (Fulda) sprach anhand einer Power-Point-Präsentation zum Thema „Öffentlichkeitsarbeit“. Dieses Referat wurde in komprimierter Form gehalten, da es sonst den Zeitrahmen gesprengt hätte. Anhand von Schlagworten zeigt er die Möglichkeiten auf, wie man mit einfachsten Mitteln Aufmerksamkeit erregen und Mitstreiter gewinnen kann.

Mit Marketing und Werbemitteln in der Vereinsarbeit beschäftigten sich Vater und Sohn Henrich. Sie stellen sich und ihre Firma vor, die auf die Herstellung von Werbematerial spezialisiert ist. Unter anderem werden Großflächen- und andere Plakate sowie Roll-Ups und Präsenter hergestellt. Das Unternehmen arbeitet überwiegend für Feuerwehr und Rettungsdienste.

Vorgestellt wurde von Jan Henrich eine Werbekampagne der Stadt Ortenberg. Die Finanzierung einer solchen Kampagne müsse gut geplant werden, sagte er, und nannte einige Bedingungen, die für den Erfolg erforderlich sind: z.B. Sponsoren und die oftmals sehr engagierten Bürgermeister. Auch eine gemeinsame Werbung mehrerer Vereine sei gut vorstellbar, wenn sie gut zusammenarbeiten. Es gebe viele Möglichkeiten, diese Aktivitäten zu unterstützen, u.a. durch eine Website und Engagement in sozialen Netzwerken.

Landesfeuerwehrmusikversammlung 2018 in Bad Sooden-Allendorf

Als letzter Tagesordnungspunkt stand die Vergabe der nächsten Landesfeuerwehrmusikversammlung auf dem Programm, die 2018 in Bad Sooden-Allendorf stattfinden wird.

Text: Michael Thron
Fotos: Michael Thron, Thomas Schmidt